Pedro Ximenez
Die Rebsorte Pedro Ximenez, kurz PX, nimmt rund 3 % der Rebfläche ein. Angebaut wird sie in den niederen Jerez Superior Lagen. Die Legende besagt, dass sie im 16 Jhdt. durch einen gewissen Peter Siemens, einem Soldaten Karls V., vom Rhein nach Jerez gebracht wurde. Die im Sherrydreieck angebauten PX-Reben reichen bei weitem nicht aus um den Bedarf zu decken, zum Glück dürfen für die Produktion nach wie vor PX Trauben aus dem benachbartem Montilla-Moriles (und nach vorheriger Prüfung auch das ein oder andere Fass – teilweise bereits einige Zeit gereift ) zugekauft werden – zeigen doch hochwertige PX Sherries, mit ihrer barocken Frucht, Süße und Üppigkeit, welch großartige Süßweine die Rebsorte zu produzieren imstande ist.
Die von Haus aus sehr zuckerreichen Trauben werden vor der Verarbeitung ein paar Tage in der Sonne getrocknet, um den Zuckergehalt weiter zu erhöhen, sie lagern dabei auf Matten aus Esparto-Gras und werden nachts mit Planen abgedeckt, damit die feuchte Seeluft den Trocknungsprozeß nicht behindert, auch dies ist ein Grund, weshalb gerne auf Trauben aus Montilla-Moriles zurück gegriffen wird, lieget dieses Gebiert doch mehr als 100 km landeinwärts und ist der feuchten Seeluft nicht mehr ausgesetzt.
Die für einen Weißwein ungewöhnlich dunkle, fast ins Schwarz gehende Mokka-Farbe ist das Ergebnis der rosinenartig geschrumpften Beeren und des jahrelangen oxidativen Ausbaus in den Bodegas. Daneben wird PX in Jerez auch zur Süßung von Amontillados und Olorosos verwendet.
( medium/cream)Leider werden sie hierfür mittlerweile von günstigeren, sonnengetrockneten Palominos oder gar rektifiziertem Traubenmostkonzentrat ( RTK ) verdrängt, was aber zu minderen Qualitäten führt.
In bereits erwähnten D.O. Montilla-Moriles bildet PX die Hauptsorte und wird dort auch trocken im Stile der Finos ausgebaut und erreicht ( meist ) ohne Aufspriten Alkohlwerte von 15-16 %.
Moscatel
Etwa 2% der Fläche entfällt auf Moscatel de Alejandria, der bereits von Plinius erwähnt wurde und in Spanien im großen Stil angebaut wird – der Großteil allerdings zur Tafeltraubenproduktion bzw. für RTK (Rektifiziertes Traubenmostkonzentrat). Er findet sich hauptsächlich um Chipiona und wird wie PX sonnengetrocknet und meist zum Süßen verwendet. Nur wenige der Erzeuger produzieren in der D.O. sortenreinen Moscatel, wohl auch weil es in Spanien wesentlich renommiertere Gebiete (Alicante, Penedes) für Weine dieser Art gibt. Wer aber das Glück hat einen ausgezeichneten Moscatel-Sherry zu probieren wird dieses Erlebnis sicher noch lange erinnern.